Die Stiftung Jüdisches Museum Creglingen präsentiert im Zeitraum 25. September bis 02. November 2025 die Ausstellung „Galerie der Aufrechten“ des Studentenwerks Weiße Rose e.V./Weingarten
Die Ausstellung beinhaltet 54 ausgewählte künstlerische Porträts von Menschen des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft – jeweils mit einem biographischen Text. Sie zeigt am Beispiel der porträtierten Widerständler und ihrer Biographien die Werte der Widerständler, ihr Verantwortungsgefühl, ihre innere Kraft. Diese Menschen stehen etwa zur Hälfte durch Herkunft oder Tätigkeit in Bezug zum deutschen Südwesten, zur anderen Hälfte stammen sie aus dem gesamten damaligen Reichsgebiet. Dadurch setzt die Ausstellung einen Schwerpunkt auf Regionalität, erreicht aber gleichzeitig einen hohen Grad an Repräsentativität für den NS-Widerstand in Deutschland insgesamt.
Im deutschen Südwesten lagen zwar weder die Kommandozentralen der Nationalsozialisten noch die großen innerdeutschen Konzentrationslager, hier begann aber in Grafeneck die Vernichtung menschlichen Lebens. Gleichzeitig gab es hier den vielfältigsten Widerstand. Widerstand von Attentätern, Christen und Juden, von den Studenten der Weißen Rose, von Rettern, von geistigen Vordenkern und Pädagogen, von Menschen aus dem politischen und militärischen Bereich, von Arbeitern und Gewerkschaftlern.
Über 30 verschiedene Künstlerinnen und Künstler haben sich mit der Geschichte der Porträtierten beschäftigt und dabei die unterschiedlichsten Ergebnisse hervorgebracht. So ist es den Betrachterinnen und Betrachtern möglich, sich nicht nur mit der Vita der Abgebildeten, sondern auch mit der jeweiligen künstlerischen Umsetzung zu beschäftigen.
Die einzelnen porträtierten Personen haben nicht nur aus monokausalen Gründen Widerstand geleistet. Es standen jeweils auch bestimmte Motive im Vordergrund. Nach diesen Motiven sind die Porträts in Gruppen gegliedert wie Arbeiterwiderstand, Christlicher Widerstand, Geistiger Widerstand, Militärischer Widerstand, Politischer Widerstand, Jüdisches Widerstehen und Weiße Rose. Darüber hinaus wurden Repräsentanten verschiedener Opfergruppen in die Galerie aufgenommen.
Die Ausstellung zeigt unter anderem Porträts von Leo Baeck, Dietrich Bonhoeffer, Martin Buber, Georg Elser, Carl Friedrich Goerdeler, Romano Guardini, Franz Jägerstetter, Franz Klauser, Maximilian Kolbe, Julius Leber, Hans Oster, Karl Rueff, Hans Scholl, Sophie Scholl, Claus Schenk von Staufenberg und Edith Stein. Die Bildauswahl gibt einen repräsentativen Einblick in die verschiedenen oben genannten Gruppen.
Die Ausstellung stellt dem Betrachter aber auch die Frage nach der eigenen Zivilcourage, nach seinem Beitrag zu unser freien, demokratischen Gesellschaft und ermutigt ihn zum „aufrechten Gang“ im privaten und öffentlichen Bereich.
Aus Platzgründen wird die Ausstellung im Jüdischen Museum Creglingen in zwei Teilen präsentiert. Die ersten 27 Bilder im Zeitraum 25. September bis 12. Oktober. Zur Halbzeit der Ausstellung werden die Bilder dann ausgetauscht und ab dem 19. Oktober bis zum 02. November werden die restlichen 27 Bilder gezeigt.
Die Ausstellung wird am 25. September um 19:00 Uhr im Jüdischen Museum eröffnet. Hendrik Schuler und Birgit Brüggemann vom Gedenkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben e.V. werden in die Ausstellung einführen.
Öffnungszeiten: Sonntag 14:00 bis 17:00 Uhr
Öffnung für Gruppen und Führungen auf Anfrage unter 0 79 33 – 70 02 52 1 (AB).
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