Am Freitag, dem 10.  Mai 2019 um 19.30 Uhr zeigt das Jüdische Museum Creglingen – nach einer kurzen thematischen Einführung –  den im Jahr 1940 gedrehten Propagandafilm „DER EWIGE JUDE“.

Der nationalsozialistische Propagandafilm „Der ewige Jude“ sticht unter den drei im Jahre 1940 erschienenen antisemitischen Filmen des Dritten Reiches hervor. Die vorangegangenen Filme „Jud Süß“ und „Die Rothschilds – Aktien auf Waterloo“ waren Spielfilme und sollten am Beispiel vermeintlich besonders widerwärtiger Juden aus der Vergangenheit Stimmung gegen die deutschen Juden machen. Die selbe Intention verfolgte auch die Wanderausstellung „Der ewige Jude“, die ab Ende 1937 durch die deutschen Großstädte tourte. Der Film „Der ewige Jude“ versteht sich hingegen als „Dokumentarfilm“, gedreht vorwiegend in den Ghettos – insbesondere im Ghetto Litzmannstadt –  der soeben von der Wehrmacht eroberten polnischen Gebiete.

Der Film geht auf eine Anweisung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, zurück, der ihn auch persönlich konzipiert hat. Ursprünglich sollte der Film eine nachträgliche Rechtfertigung der in der „Reichspogromnacht“ an deutschen Juden begangenen Verbrechen sein. Die ersten Aufnahmen, die Goebbels aus den polnischen Ghettos erreichten, insbesondere die von rituellen Schächtungen,  brachten ihn jedoch auf eine andere Idee, er notierte am 17.10.1939 in seinem Tagebuch: „Dieses Judentum muss vernichtet werden“. Er ließ Hitler verschiedene Versionen des Materials vorspielen und auch auf Hitlers persönlichen Wunsch hin radikalisierte sich die Zielsetzung des Films zusehends, bis er am 20.05.1940 seine Zustimmung zu der heute überlieferten Version des Films gab.

Das war nun nicht mehr ein antisemitischer Propagandafilm, der Stimmung gegen Juden machen sollte, das war eine Einstimmung auf den Massenmord an den europäischen Juden, angekündigt auch in der letzten Sequenz des Films, die die entsprechenden Passagen aus Hitlers Reichstagsrede vom 30. Januar 1939 wiedergibt.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Reflexion und Diskussion des Films.